31. Oktober 2012  |  Kolumbien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Nach einer Woche fernab der Zivilisation wurde es Zeit, mal wieder ins kolumbianische Stadtleben einzutauchen. Nichts bot sich dafür besser an, als eine Rückkehr zum Knotenpunkt Santa Marta. Laut, ungeschminkt und durcheinander, aber ebenso reizvoll und authentisch. Keine Stadt, die mit schicken Sehenswürdigkeiten glänzt, sondern eine, die ihr ehrliches Alltagsleben präsentiert und uns so in ihren Bann zieht.
Mit Internetcafés, Supermärkten und Billardsalons gab es hier auch mal wieder die benötigte Infrastruktur. Diese wussten auch schon die spanischen Imperialisten zu schätzen, die von hier aus die reichen Schätze nach Europa verschifften, die sie dem Kontinent entrissen. Ein idealer Ort auch für den großen Revolutionär Simón Bolívar, seinen Traum vom unabhängigen, geeinten Südamerika umzusetzen, der leider jäh an seinem Sterbebett endete.
27. Oktober 2012  |  Kolumbien  |  von Jan  |  7 Kommentare »
…und unsere Trueman-Show geht weiter. Ein paar Kokosnusswürfe entfernt thronen wir abermals in Hängematten am Palmenstrand (gähn…) im gefühlten 5-Sterne-Ressort “Costeño Beach”. Durch die Rundumverwöhnung mit Kaffee-Flatrate und köstlichen Mahlzeiten fühlen wir uns so wohl wie Embrios im mütterlichen Fruchtwasser. Der Rest ist für uns ohnehin schon beinahe Standard (abendliches Lagerfeuer am Meer mit Wetterleuchten, Gitarrenmusik und Aguila-Bier), obwohl die “Reiseleitung” immer noch einen Kitsch-Kracher obendrauf setzt: sich eingerahmt von Gewitterwolke und Abendsonne auf dem Surfbrett unter einem Regenbogen mit der letzten Welle zum Strand kutschieren lassen.
27. Oktober 2012  |  Kolumbien  |  von Jan  |  3 Kommentare »
Wenn wir dachten, in Tayrona wurde schon alles aufgefahren an Postkarten-Kitsch, wurden wir ein Stündchen weiter östlich in Palomino eines viel besseren belehrt. Ein menschenleerer Strand mit einer Kulisse, die extra für uns aufgebaut schien. Vom auf Wellen wogenden Surfbrett aus schweifen unsere Blicke über den Palmenstrand und die saftig-grüne Hügellandschaft hinweg bis hin zur schneebedeckten Sierra Nevada am Horizont und wir fragen uns, ob hier gerade unsere persönliche Trueman-Show läuft. Abends brutzeln wir massenhaft frisch gefangenen Fisch auf dem Grill, bevor wir mit einem Lagerfeuer am Strand bei einem leckeren Fläschchen Rum den perfekten Tag ausklingen lassen.
27. Oktober 2012  |  Kolumbien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Der Parque Nacional de Tayrona ist in jeder Hinsicht paradiesisch. Für läppische 15 Euro Eintritt darf man tagelang staunend durch unwirklich schöne Dschungelpfade “schlendern”. Dazu liefern die tierischen Waldbewohner den passenden Soundtrack. Eine unbeschreibliche Explosion an Geräuschen, Gerüchen, Flora und Fauna. Wir schlummen in Hängematten an traumhaften Stränden, plantschen im Meerwasser auf Körpertemperatur, frühstücken selbstgeschlachtete Kokosnüsse und können unser Glück kaum fassen.
Unsere Hütte, ohne Scheiß!
26. Oktober 2012  |  Kolumbien  |  von Jan  |  2 Kommentare »
Nachdem wir Kolumbiens Landesinnere abgegrast haben, wurde es Zeit, mal wieder Meeresluft zu atmen. Die 20 Stunden im Bus von Tunja nach Santa Marta stellten Magen, Gleichgewichtssinn und Selbstbeherrschung mal wieder auf eine harte Probe. Endlich angekommen, wurden wir mit palmenbestückter Kulisse und angenehm herbstlichen Temperaturen um die 30 Grad belohnt.
Das vom Lonely Planet angepriesene “Fischerdörfchen mit Hippie-Charakter” Taganga entpuppte sich leider noch stärker als schon vermutet als runtergerockte Barackensiedlung mit hängengebliebenen Freaks und anstrengenden Klimbim-Verkäufern. Nichts für uns. Schnell weiter…
16. Oktober 2012  |  Route  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
16. Oktober 2012  |  Kolumbien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Wir sind nun in Villa de Leyva, “nur” fünf Stündchen nördlich von Bogotá entfernt. Etwas tiefer gelegen ist das Klima gleich wieder viel angenehmer. Überhaupt scheint hier alles angenehm. So gilt der Ort für die besser betuchten Großstädter als beliebstes Wochenendziel mit liebevoll restaurierten Häusern, gediegenen Restaurants und ländlichem Müßiggang. Unsere Unterkunft im Privathaus mit Innenhof bei Jaime und Rita bietet uns die geeignete Ausgangsbasis für mehr oder weniger sportliche Ausflüge in die Umgebung. Ein Ort, um sich frei zu fühlen.
16. Oktober 2012  |  Kolumbien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Ziemlich gerädert vom Nachtbus kamen wir früh um 8 im 8-Millionen-Tiegel Bogotá an. Viel davon bekommt man an den 2 Tagen, die wir dafür eingeplant haben, nicht mit. Aber im Nachhinein wären wir doch gern länger geblieben, da uns vor allem die Altstadt La Candelaria in ihren Bann gezogen hat. Hier hatten wir unser Hostel, sind abends ausgegangen und fanden die Atmosphäre überraschend offenherzig. Tagsüber präsentierte sich das Viertel geschäftstüchtig, mit einer kuriosen Mischung aus Army-Stores und unzähligen kleinen Druckerei-Betrieben. Als wir einen Schriftsetzer neugierig bei der Arbeit beobachteten, ludt er uns prompt in seine Werkstatt ein, um uns stolz seine Plakate zu präsentieren. Abseits von La Candelaria zeigt sich ein unendliches Häusermeer, Graffitis, die längsten Busse wo jibt und Menschen, Menschen, Menschen…
13. Oktober 2012  |  Kolumbien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Eine holprige Jeeptour von Salento entfernt liegt das saftige Valle de Cocora. Anfangs stapfen wir bergauf durch grüne Kuh-Wiesen mit riesigen Wachspalmen, plötzlich wird das Tal zu einem dschungligen Nebelwald mit Lianen, Zapotebäumen und Kolibris. Immer den Fluss entlang bis auf 2.900 m hoch auf die Finca Acaime, wo uns eine heiße Aguapanela con Queso den nötigen Kick für den Rückweg über La Montaña verleiht. Auf den letzten Kilometern ins Dorf hinab erwischt uns ein Gewitter der mächtigeren Sorte: Regen, Blitze und Donner ohne Ende, Wege, die sich in schlammige Sturzbäche verwandeln und wir selbst trotz Regenjacken Nass bis auf die Unterhose.
13. Oktober 2012  |  Kolumbien  |  von Jan  |  2 Kommentare »
Salento liegt 7 Busstunden südlich von Medellín, mitten im Herzen der Kaffeezone. Von hier aus geht das hochwertige (braune) Pulver in die weite Welt hinaus, während für den heimischen Markt nur die zweite Wahl übrig bleibt. Salento selbst ist eine angenehme Mischung aus ursprünglichem Bauerndorf und Lonely Planet-Backpackers. Die Atmosphäre ist geprägt von Campesinos in klassischer Ausstattung mit Poncho, Sombrero, Jeans in dreckigen Gummistiefeln, grasenden Pferden, anachronistischen Geländewagen und Billardsalons mit Ranchero-Musik von knisterndem Vinyl. Vormittags ist es hier frühlingshaft sonnig, nachmittags herbstlich feucht bei etwa 20 Grad.
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