15. Januar 2013  |  Bolivien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Die größte Stadt Boliviens im westlichen Tiefland markiert den Endpunkt unserer Reise. Santa Cruz de la Sierra ist durch den Anbau von Zuckerrohr, Kaffee und Tabak sowie den Fund riesiger Erdgasvorkommen in den letzten 20 Jahren förmlich explodiert und strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Die eher brasilianische Mentalität und der Reichtum der Gegend, die mit dem Rest Boliviens nicht viel gemein hat, machen die separatistischen Bestrebungen nachvollziehbar.
Grüne Alleen, strahlend weiße Kolonialbauten mit Schatten spendenden Arkaden und nicht zuletzt der Gedanke an unsere bevorstehende Rückkehr in den Berliner Winter machen das tropisch-heiße Wetterchen doch ganz angenehm. In der brennenden Sonne entspannen wir nochmal so richtig dicke, lassen unsere Reiseerlebnisse Revue passieren und plantschen im kühlenden Pool unserem Abflug entgegen…
10. Januar 2013  |  Bolivien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Das im Zentrum Boliviens gelegene Cochabamba setzt sich mit seinen schicken Kolonialgebäuden, grünen Plätzen und mal wieder angenehm milden Klima deutlich von der trockenen, unkommunikativen Hochlandatmosphäre von La Paz ab und verströmt einen eher kolumbianischen Charme. Die Universitäts-Stadt ist voller Studenten, schicker Cafés, Restaurants und Boutiquen. Ein freundlicher, aufgeschlossener Ort, an dem es sich sicher gut leben lässt. Aber auch einer, der nachdenklich stimmt. Denn hier treffen Reichtum und Armut mal wieder ungebügelt aufeinander. Ganze Familien betteln und übernachten auf den Straßen, auf denen glitzernde Audis und BMWs entlangzischen.
9. Januar 2013  |  Bolivien  |  von Jan  |  1 Kommentar »
Kaum aus dem Dschungel in die Zivilisation zurückgekehrt, sitzen wir auch schon wieder im Nachtbus Richtung Boliviens Südwesten und erreichen im Morgengrauen das Wüstendorf Uyuni, wo im gleißenden Sonnenlicht die größte Salzwüste der Welt erstrahlt – der Salar de Uyuni. Salz, Salz, Salz, soweit unsere schon wieder arg beanspruchten Backpacker-Augen reichen. Im Toyota Landcruiser pesen wir über das kostbare Weiß, bestaunen die endlose Weite, die Spiegeleffekte am Horizont und erklimmen eine Insel mit Riesenkakteen, von der aus das gesamte Ausmaß der riesigen Fläche erst ersichtlich wird.
Nach einer Nacht im Salzhotel unter berauschendem Sternenhimmel heizen wir, abermals vierradangetrieben, durch surreal wirkende Stein- und Sandwüsten. Wir versuchen, die Schönheit diverser mit Flamingos bestückter Lagunen zu begreifen und kämpfen uns durch versteinerte Lavafelder mit fern am Horizont aufgereihten Vulkanen, teils rauchend, teils schneebedeckt, als seien sie mit Pastellfarben dahingemalt. Alpakas, Lamas und Vikunjas springen durch die Landschaft, in der bunte, brodelnde Erdlöcher betörende Gase entsenden und Schlammfontänen in die dünne Höhenluft speien.
Die Distanzen verschwimmen, die Sinne spielen verrückt – und werden erst wieder klarer, als wir irgendwo im abgeschiedenen Niemandsland auf 4.800 m Höhe in eine warm brodelnde Quelle eintauchen…
3. Januar 2013  |  Bolivien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Nachdem wir schon Weihnachten an einem besonderen Ort verbracht hatten, durfte Sylvester natürlich nicht minder exotisch ausfallen. So brachte uns ein kleiner Propellerflieger mitten in den bolivianischen Regenwald nach Rurrenabaque, von wo aus wir per Boot nochmal ein paar Stündchen den Rio Beni hinauftuckerten, der irgendwann in den Amazonas fließt.
Dort schlachteten wir uns mit der Machete durch den Dschungel, erkundeten Flora und Fauna, lernten indigene Naturheilmittel, Überlebens- und Handwerkstechniken kennen und stießen schließlich am lodernden Tropenholzfeuer zwischen Affenbanden, Papageien und Taranteln auf das neue Jahr an – nicht ohne vorher per traditionellem Cocaritual und Weinspende an die gute alte Pachamama einen Blick in die Zukunft geworfen zu haben.
Prost Neues!
30. Dezember 2012  |  Bolivien  |  von Jan  |  4 Kommentare »
Boliviens Regierungssitz La Paz ist das totale Kontrastprogramm zur idyllischen Isla del Sol und mal wieder ein Ort der Extreme. In einem Talkessel auf 3.600 m gelegen und von Bergen und endlosen Lehmsiedlungen in den Schwitzkasten genommen, stoßen hier die Gegensätze arm/reich, traditionell/modern, ballernde Sonne/sturzbachartige Regengüsse ungebremst aufeinander und vereinen sich im urbanen Hochgeschwindigkeits-Strudel zu einer homogenen Masse.
Wir kämpfen uns die gefühlt senkrechten Kopfsteingassen hinauf, bestaunen verfallene Stuckgebäude und verharren perplex auf Hexenmärkten mit getrockneten Lamaföten. Trotz unseres wochenlangen Höhentrainings muss unser Kreislauf ein paar Extrarunden drehen um den Sauerstoff an die richtigen Stellen zu pumpen. Dazu tut der Stickstoffgehalt in der Luft sein Übriges. Würde man hier eine Feinstaubregelung einführen, wäre La Paz auf einen Schlag Fußgängerzone.
Dennoch ist die Stadt insgesamt ganz angenehm, was auch daran liegen mag, dass Reisende Fremdlinge wie wir den Paceños ziemlich gleichgültig sind. Sie haben genug mit sich selbst zu tun.
Fröhliches Fest nochmal…
Unser Wohlfühlelixier
30. Dezember 2012  |  Bolivien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Eine zweistündige Bootsfahrt führt uns direkt zum heiligen Herzen des Titicacasees auf die Isla del Sol, die Geburtsstätte der Inkas, die hier einst vom Sonnengott Inti auf die Erde gesetzt wurden. Wir können zumindest bestätigen, dass die Sonne sich hier sehr gern und lange blicken lässt.
Wir genießen endlos weite Blicke über den See, Aussichten auf entfernte Ufer und klobige Wolkenformationen, schlendern terrassengesäumte Buchten entlang und beobachten das landwirtschaftliche Alltagsleben der Aymara, das sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat. Die einzigen Transportmittel hier sind Lamas und Esel. Hier herrscht die absolute Ruhe. Während wir auf dem Berg sitzen und den kitschigen Sonnenuntergang bewundern hören wir… nichts.
Bei einer leckeren Titicacaforelle stoßen wir mit einem süffigen bolivianischen Rotwein auf Heiligabend an, den wir wenig später am Lagerfeuer unterm Sternenzelt ausklingen lassen.
30. Dezember 2012  |  Bolivien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Unseren ersten Stop in Bolivien machen wir am Ufer des Titicacasees im skurrilen Dörfchen Copacabana. Der Namensgeber für die viel berühmtere Ecke in Brasilien kommt recht verschlafen daher und bietet Ausflugsmöglichkeiten aller Art auf das riesige Gewässer. Zudem ist er Wallfahrtsort für Gläubige, die sich hier allen Ernstes ihre Autos segnen lassen, und offenbar beliebte Anlaufstation für argentinische und chilenische Hippies, denen es in der Heimat zu teuer wurde und die hoffen, am heiligen See ihre Erleuchtung zu finden.
Für uns gibt der Ort außer einer lustigen Kneipe mit obligatorischem Billardtisch und den üblichen interessanten Straßenszenen nicht all zu viel her, weshalb wir es bei einer Übernachtung belassen und lieber auf die Isla del Sol rübermachen…
22. Dezember 2012  |  Bolivien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Nach unserem berauschenden und sinnesbetörenden Querfeldeintrip durch Peru trödelt unser Collectivo im Sonnenuntergang am Ufer des Titicacasee entlang Richtung bolivianische Grenze. Zu Fuß machen wir uns auf in ein neues Land und neuen Abenteuern entgegen…
Adiós…
Holá!
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