17. Januar 2013  |  Alles auf Null  |  von Jan  |  4 Kommentare »
Das wars. Fertig. Listo.
Nach dreieinhalb Monaten Backpacking durchs nordwestliche Südamerika geht es wieder in die Heimat zurück. Wir haben eine Menge gesehen, gehört, geschmeckt, gerochen, gefühlt und sooo unglaublich viel dazugelernt. Zum Beispiel, dass es woanders ganz andere Probleme gibt, als im Wohlstands-Mitteleuropa. Oder dass es für komplex erscheinende Alltags-Probleme oft ganz pragmatische Lösungen gibt. Und dass man überall auf der Welt herzliche, hilfsbereite Menschen trifft. Dass der Kontinent atemberaubend, voller Geheimnisse und strahlender Schönheiten ist und wir davon nur einen winzigen Bruchteil gesehen haben. Undundund…
Und wir hoffen, auch Du hattest Spaß an unseren Erlebnissen. Danke fürs mitreisen. Wir verlassen die verdammt lieb gewonnene Ecke voller Hoffnung, irgendwann mal wiederzukommen und noch mehr zu entdecken. Also bis bald liebes Südamerika, nos vemos!
15. Januar 2013  |  Route  |  von Jan  |  9 Kommentare »
15. Januar 2013  |  Bolivien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Die größte Stadt Boliviens im westlichen Tiefland markiert den Endpunkt unserer Reise. Santa Cruz de la Sierra ist durch den Anbau von Zuckerrohr, Kaffee und Tabak sowie den Fund riesiger Erdgasvorkommen in den letzten 20 Jahren förmlich explodiert und strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Die eher brasilianische Mentalität und der Reichtum der Gegend, die mit dem Rest Boliviens nicht viel gemein hat, machen die separatistischen Bestrebungen nachvollziehbar.
Grüne Alleen, strahlend weiße Kolonialbauten mit Schatten spendenden Arkaden und nicht zuletzt der Gedanke an unsere bevorstehende Rückkehr in den Berliner Winter machen das tropisch-heiße Wetterchen doch ganz angenehm. In der brennenden Sonne entspannen wir nochmal so richtig dicke, lassen unsere Reiseerlebnisse Revue passieren und plantschen im kühlenden Pool unserem Abflug entgegen…
10. Januar 2013  |  Bolivien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Das im Zentrum Boliviens gelegene Cochabamba setzt sich mit seinen schicken Kolonialgebäuden, grünen Plätzen und mal wieder angenehm milden Klima deutlich von der trockenen, unkommunikativen Hochlandatmosphäre von La Paz ab und verströmt einen eher kolumbianischen Charme. Die Universitäts-Stadt ist voller Studenten, schicker Cafés, Restaurants und Boutiquen. Ein freundlicher, aufgeschlossener Ort, an dem es sich sicher gut leben lässt. Aber auch einer, der nachdenklich stimmt. Denn hier treffen Reichtum und Armut mal wieder ungebügelt aufeinander. Ganze Familien betteln und übernachten auf den Straßen, auf denen glitzernde Audis und BMWs entlangzischen.
9. Januar 2013  |  Bolivien  |  von Jan  |  1 Kommentar »
Kaum aus dem Dschungel in die Zivilisation zurückgekehrt, sitzen wir auch schon wieder im Nachtbus Richtung Boliviens Südwesten und erreichen im Morgengrauen das Wüstendorf Uyuni, wo im gleißenden Sonnenlicht die größte Salzwüste der Welt erstrahlt – der Salar de Uyuni. Salz, Salz, Salz, soweit unsere schon wieder arg beanspruchten Backpacker-Augen reichen. Im Toyota Landcruiser pesen wir über das kostbare Weiß, bestaunen die endlose Weite, die Spiegeleffekte am Horizont und erklimmen eine Insel mit Riesenkakteen, von der aus das gesamte Ausmaß der riesigen Fläche erst ersichtlich wird.
Nach einer Nacht im Salzhotel unter berauschendem Sternenhimmel heizen wir, abermals vierradangetrieben, durch surreal wirkende Stein- und Sandwüsten. Wir versuchen, die Schönheit diverser mit Flamingos bestückter Lagunen zu begreifen und kämpfen uns durch versteinerte Lavafelder mit fern am Horizont aufgereihten Vulkanen, teils rauchend, teils schneebedeckt, als seien sie mit Pastellfarben dahingemalt. Alpakas, Lamas und Vikunjas springen durch die Landschaft, in der bunte, brodelnde Erdlöcher betörende Gase entsenden und Schlammfontänen in die dünne Höhenluft speien.
Die Distanzen verschwimmen, die Sinne spielen verrückt – und werden erst wieder klarer, als wir irgendwo im abgeschiedenen Niemandsland auf 4.800 m Höhe in eine warm brodelnde Quelle eintauchen…
3. Januar 2013  |  Bolivien  |  von Jan  |  Keine Kommentare »
Nachdem wir schon Weihnachten an einem besonderen Ort verbracht hatten, durfte Sylvester natürlich nicht minder exotisch ausfallen. So brachte uns ein kleiner Propellerflieger mitten in den bolivianischen Regenwald nach Rurrenabaque, von wo aus wir per Boot nochmal ein paar Stündchen den Rio Beni hinauftuckerten, der irgendwann in den Amazonas fließt.
Dort schlachteten wir uns mit der Machete durch den Dschungel, erkundeten Flora und Fauna, lernten indigene Naturheilmittel, Überlebens- und Handwerkstechniken kennen und stießen schließlich am lodernden Tropenholzfeuer zwischen Affenbanden, Papageien und Taranteln auf das neue Jahr an – nicht ohne vorher per traditionellem Cocaritual und Weinspende an die gute alte Pachamama einen Blick in die Zukunft geworfen zu haben.
Prost Neues!
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